Winterpausengeflüster
Aus Gründen der Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt, es ist jedoch immer die weibliche Form mitgemeint.
Er macht Witze, schäkert «chly ume» und ist einfach im «Flow». Der andere geht 7-mal Anmessen mit dem Stecken, zieht voll ganz durch, abseits vom geschehen, auch das tut gut. Musikhören und einturnen ist auch eine Möglichkeit. Strecken und Recken, ist ja nie falsch. Jeder Hornusser hat sein Ritual, um sich auf die bevorstehende von sich selber gewünschte Leistung einzustellen und einzurichten.
Dann geht's ab zum Bock. Hammer, Hacke, Blech noch ein Blech, Stecken. Eventuell Böckli (=schräges Blech, nach Belieben mit Kunstrasen oder Teppich bedeckt wegen dem Rutschen) oder ganz ohne Hilfsmittel Stand machen. Die Zeit ist jeweils recht kurz zum Einrichten. Optimal ist immer, wenn eine Mannschaft über ein recht ausgeglichenes Verhältnis von rechts und links Schlägern verfügt. Abwechselnd einen Spieler zu bringen ist nicht nur auf die Zeitspanne des Spiels attraktiv, sondern ist auf für die abtuende Mannschaft besser. Lange Wartezeiten draussen sind mühsam, ziehen das Spiel in die länge und fördert auch die Unkonzentriertheit der Mannschaft. Auch für das Publikum sind lange Wartezeiten unattraktiv.
Zudem wenn deine Seite frei ist kannst du in Ruhe den Bockstand machen und bist nicht gehetzt weil alle auf dich warten im Ries wie auch am Bock. Dort gibt es verschiedene Hilfsmittel. Zum einen hat jeder Hornusser an seinem persönlichen Stecken mit verschiedem farbigen Klebband Markierungen angebracht. Damit hat er seine eigenen Eckdaten und Masse zwischen Bock, Böckli vorne rechts, oder hinten links und Schuhe. Zum anderen kommen Drähte mit Karabiner etc, am Böckli zum Einsatz, wo die Masse genau mit der Richtschnur und dem Bock ausgemessen sind. So erhofft sich jeder Schläger immer die optimal schnelle Einrichtung zum Schlagen.
Vor dem allerersten Schlagen wird vom Setz der gegnerischen Mannschaft ins Ries, mittels schwingen eines Lappens signalisiert, dass das Spiel jetzt beginnen wird. Gibt die Abtuende Mannschaft mit dem heben der Schindel beim letzten Spieler das gegen Signal, startet das Spiel.
Vor dem eigentlichen Schlagen wird Angemessen. Der Schläger zieht mit dem Stecken auf und simuliert das schlagen, jedoch ohne den Hornuss zu treffen. Dies dient für die Abtuende Mannschaft als Signal, dass jetzt gleich ein Nouss ins Ries kommen wird.
Muss ein Nouss gesucht werden, tritt ggf. die gegnerische Mannschaft aus dem Spielfeld an den Spielfeldrand. Sieht dies die schlagende Mannschaft nicht rechtzeitig, zählt ein nicht abgetaner Hornuss nicht als Nummer, sondern nur die Punkte. Geht die abtuende Mannschaft wieder im Feld in Position, muss das Spiel vom Setz erneut mit einem Signal an die Abtuende Mannschaft freigegeben werden. Ansonsten zählen auch hier allfällige nummern nicht.